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Leserbrief
Uzwil
17.10.2025

"Die geplanten Steuerfusserhöhungen haben mich fast vom Stuhl gehauen"

Bild: Roman Küng
Roman Küng nimmt in einem Leserbrief Stellung zu den geplanten Steuerfusserhöhungen in der Gemeinde Uzwil.

Artikel: Gemeinderat Uzwil schlägt für 2026 gleichbleibenden Steuersatz vor

Leserbrief: 

Als ich das heute Morgen auf uzwil24.ch und im Uzwiler Blatt gelesen habe, bin ich fast vom Stuhl gefallen: Die Gemeinde plant tatsächlich eine massive Erhöhung des Steuerfusses – von 122 auf 130 Prozentpunkte im Jahr 2027 – und danach weitere Erhöhungen auf 135 oder noch mehr Prozentpunkte! Eine durchschnittliche Mittelstandsfamilie zahlt künftig also mehrere Hundert Franken mehr Steuern pro Jahr. Zudem verliert die Gemeinde dadurch im Standort Wettbewerb mit den anderen St. Galler Gemeinden erheblich an Attraktivität.
Die von der Gemeinde in den letzten Jahren gross propagierten und "gefeierten" Steuerfusssreduktionen werden also bald schon wieder der Vergangenheit angehören und der Steuerfuss wird dann wieder einen überdurchschnittlichen hohen kantonalen Wert erreichen. Da komme ich mir als Steuerzahler, ehrlicherweise gesagt, verarscht vor.
Dass der Steuerfuss steigen wird, das habe ich schon seit geraumer Zeit vermutet, aber nicht in dieser Höhe. Allerdings ging ich hierbei davon aus, dass der geplante Bau des neuen Schulhauses mit Kosten von ca. 50 Mio. Franken eine Steuerfusserhöhung zur Folge haben wird. Diesbezüglich heisst es im Uzwiler Blatt nun aber: "eine Steuerfusserhöhung ist auch unabhängig vom Bau des neuen Schulhauses notwendig". Hört, hört … Ja, aber was heisst das dann im Hinblick auf den Bau des neuen Schulhauses, wenn dieses in nächster Zeit realisiert werden sollte? Woher nimmt die Gemeinde dann diese ca. 50 Mio. Franken her? Vom Himmel fallen wird dieses Geld ja nicht. Mir als Steuerzahler schwant Übles!
Was mich an dieser ganzen Sache enorm irritiert, ist die Tatsache, dass die Gemeinde Uzwil seit Jahren boomt; es wird gebaut, was das Zeug hält. Und auch in den nächsten paar Jahren werden einige 100 neue Wohnungen und Häuser dazukommen. Und da die Immobilienpreise auch in Uzwil mittlerweile ein stattliches Niveau erreicht haben mit dementsprechend kaufkräftigen Kunden, müssten die Steuer Einnahmen ja sprudeln wie noch nie.
Dennoch will die Gemeinde die Steuern erhöhen; hmmm komisch …
Zu guter Letzt eine unmögliche Floskel, die staatliche Behörden immer gebetsmühlenartig wiederholen, auch die Gemeinde Uzwil: "Für Sparen gibt es in den allermeisten Budgetpositionen keinen Spielraum". Was für eine erbärmliche Ausrede. Es soll mir keiner erzählen, dass es bei einem Aufwand von ca. 75 Mio. Franken (im Jahr 2024) kein Sparpotential gibt; logisch gibt es das, man muss nur wollen!
Ich appelliere deshalb an alle Bürger und Steuerzahler von Uzwil; leisten wir jetzt schon starken Widerstand gegen dieses unmögliche finanzielle Gebaren der Gemeinde und fordern stattdessen nachdrücklich:
Verzicht auf jegliche Steuerfusserhöhung!
Roman Küng,
Uzwil

eing.