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Kanton SG
09.02.2022

Wie Mega-Staus in St.Gallen verhindert werden sollen

Bild: Bundesamt für Strassen ASTRA
Ende Februar 2022 beginnt die Sanierung der Stadtautobahn vom Sitterviadukt bis Neudorf. Um eine Überlastung der A1 und des umliegenden Strassennetzes zu vermeiden, muss der Verkehr zu Stosszeiten um 10 Prozent reduziert werden.

Die Etappe I des Projekts beinhaltet unter anderem die Instandsetzung der offenen Strecke, der Anschlüsse, Kunstbauten und Galerien. Auch der Tunnel Stephanshorn wird während dieses Zeitraums saniert. Die Arbeiten begannen 2021 im westlichen Abschnitt der Stadtautobahn von Winkeln bis zum Sitterviadukt. Diese sind heute fast vollständig abgeschlossen. Von Ende Februar 2022 bis voraussichtlich Ende 2023 folgt die Sanierung vom Sitterviadukt an ostwärts.

Fahrspuren in Richtung St.Margrethen werden reduziert

Die Baustelle benötigt Platz, der auf der Stadtautobahn jedoch stark begrenzt ist. Besonders zeigt sich dies auf dem Sitterviadukt und dem Abschnitt bis zur Kreuzbleiche: Es steht kein Pannenstreifen zur Verfügung, der zur Einrichtung der Baustelle genutzt werden kann. Um Platz für die Sanierung zu schaffen, ist in Fahrtrichtung St.Margrethen eine Reduktion von drei auf zwei Fahrspuren notwendig, wobei die Baustelle zirka zwei Meter breit sein wird. Die Arbeiten ausschliesslich nachts auszuführen, ist aufgrund der baulichen und logistischen Anforderungen nicht möglich.

Durch den Spurabbau und die Baustelle komme es unweigerlich zu verkehrlichen Einschränkungen auf der Stadtautobahn, sagt Guido Biaggio, Vizedirektor des Bundesamts für Strassen Astra. Damit die Leistungsfähigkeit der A1 erhalten bleibt, sei während der Morgen- und Abendspitze eine Verkehrsreduktion um 10 Prozent erforderlich – also um zirka 500 Personenwagen pro Stunde.

Bild: Bundesamt für Strassen ASTRA

Bei Stau auf der Autobahn bleiben

Wenn möglich sollen Fahrten auf Randzeiten verschoben werden, damit die A1 zu Stosszeiten entlastet wird. Auch alternative Verkehrsmittel können eine Lösung sein. Das Potenzial zur Verkehrsreduktion in der Stadt ist gross, wie Stadtrat Markus Buschor, Vorsteher der Direktion Planung und Bau, erklärt: «Rund 80 Prozent aller Fahrten auf der Stadtautobahn haben ihren Start- oder Endpunkt auf dem Gebiet der Stadt St.Gallen».

Stau auf der Stadtautobahn wirkt sich direkt auf die umliegenden Strassen aus. Gemäss Regierungsrätin Susanne Hartmann, Vorsteherin des Bau- und Umweltdepartementes des Kantons St.Gallen, habe das umliegende Verkehrsnetz keine Kapazität, um Mehrverkehr während der Stosszeiten aufzunehmen. Es ist deshalb wichtig, auch bei Stau auf der Autobahn zu bleiben.

Massnahmen zur Verminderung der Verkehrsauswirkungen

Während der Sanierung der A1 werden Begleitmassnahmen umgesetzt, um die verkehrlichen Auswirkungen möglichst gering zu halten. Dazu zählen eine Dosierung der Autobahneinfahrt in Winkeln und dynamische Umleitungssignalisationen auf dem Stadtgebiet. Für die Stabilität des öffentlichen Verkehrs werden auf gewissen Strecken zusätzliche Busse eingesetzt und Haltestellen temporär umgestaltet, um den Busverkehr zu bevorzugen.

Die Situation auf den Strassen werde aber aktiv mitverfolgt. Sobald Probleme auftauchen, werden diese mit neuen Massnahmen beseitigt. Man werde schnell reagieren, wenn es nötig ist.

Bild: Bundesamt für Strassen ASTRA

Unterstützung durch Bevölkerung und Unternehmen

Mit der Kampagne um den Buntspecht «Fredi Vogl» animiert das Astra Verkehrsteilnehmer und Unternehmen, zur notwendigen Verkehrsreduktion beizutragen. Ab Ende Februar 2022 wird das Astra unter anderem durch Plakate, Inserate und Radiospots über den Beginn der Arbeiten informieren.

Bereits im vergangenen Jahr hat das Astra Unternehmen auf die baulich bedingten Einschränkungen aufmerksam gemacht und 45 interessierten Unternehmen eine Mobilitätsberatung ermöglicht. Das Angebot für eine kostenlose Erstberatung besteht weiterhin.

Es brauche eine Verhaltensänderung von allen, damit der Verkehr auf den Strassen reduziert werden könne. Doch die Leute brauchen auch Zeit, um sich dessen bewusst zu werden. Bauarbeiten in Zürich hätten gezeigt, dass die Leute ihr Verhalten anpassen. Das dauere aber ein paar Tage.

Zusammenarbeit mit Kanton und Stadt

Bund, Kanton und Stadt arbeiten zusammen, damit die Instandsetzung der Stadtautobahn den Verkehr und die Lebensqualität in der Stadt möglichst wenig beeinträchtigt. «Wir danken für das Verständnis für die notwendige Sanierung und die Unterstützung durch die Bevölkerung und das Gewerbe.»

Weitere Informationen zur Sanierung der Stadtautobahn

Bild: Bundesamt für Strassen ASTRA

Etappe II

In der zweiten Etappe sind die Tunnel Rosenberg, Schoren und St.Fiden an der Reihe. Begonnen wird voraussichtlich 2024 und dauert bis Ende 2026. Die Arbeiten finden in der Nacht statt und bedingen Sperrungen. Im Anschluss an die Etappe II werden dann die Abschlussarbeiten durchgeführt.

pez/pd