Galerie am Gleis: WIR - die zweite Mitgliederausstellung

Mit einer stimmungsvollen Vernissage wurde am 25. Oktober in der Galerie am Gleis der zweite Teil der Mitgliederausstellung "WIR" eröffnet. Zwölf kunstschaffende Mitglieder des Vereins Galerie am Gleis präsentieren bis zum 16. November Einblick in ihr aktuelles Schaffen.

In Vertretung von Dino Radoncic, dem Kurator der Galerie am Gleis, hielt Zinta Okle die Laudatio und führte die Gäste mit einer persönlichen und zugleich tiefgründigen Ansprache durch die Ausstellung.

Die Ausstellung lädt ein zum Eintauchen in die Welt von Skulpturen, Malerei, Keramik und Mixed-Media-Arbeiten. In ihrer Ansprache stellte Okle die Kunstschaffenden und ihre Werke einzeln vor und zeigte auf, wie viel Leidenschaft, Experimentierfreude und Persönlichkeit in jedem einzelnen Werk steckt. Jede Künstlerin und jeder Künstler bringt durch seine Werke seine Eigenheit in die Ausstellung und dennoch entsteht ein spürbares Gefühl von Einheit: ein Zusammenspiel verschiedener Elemente, die sich zu einem grossen Ganzen verweben.

Zinta Okle hält die Laudatio Bild: Katinka Graf

Die teilnehmenden Kunstschaffenden

Ingrid Cantieni und Herbert Heinzle eröffnen mit Skulpturen, die auf ganz unterschiedliche Weise Geschichten erzählen – von Humor über Glauben bis hin zu gesellschaftlichen Themen.
Irene Müller erschafft in ihrem Keramikatelier fein gearbeitete Tierfiguren, die Ruhe und Lebendigkeit zugleich ausstrahlen, während Lia Forrer mit Ton spielt und organische, spontane Formen entstehen lässt.

Ein wiederkehrendes Motiv, so Zinta Okle, sei das Feuer, das sich als roter Faden durch viele Werke ziehe. Bei Milly Broder wird das Feuer zum Werkzeug der Kunst: Mit Feuer und natürlichen Materialien erschafft sie leuchtende, energiegeladene Oberflächen. Auch Hans Hüppi arbeitet mit Hitze, kontrolliert und präzise. Mit seiner Brandmalerei widerspiegelt er Erinnerungen an Orte unserer Heimat und bringt so Wärme und Vertrautheit mit seinen Bildern.

Bild: Katinka Graf

Mit dem Blick auf die Natur geht es bei Carlo Maggiorini weiter: Seine Werke beschreibt Zinta Okle als geprägt von stiller Beobachtung und einer tiefen Sehnsucht nach Menschlichkeit. Bernadette Dintheer hingegen führt in die Welt der Blumen und feiert mit jedem Pinselstrich die Lebendigkeit der Natur.
Werner Brunner bringt den Frühling in die Galerie zurück – mit Aquarellen voller Leichtigkeit und Humor, während Walter Järmann das Publikum mit kraftvollen, fast lebensgrossen Tierdarstellungen in den Dschungel entführt.

Vom Dschungel zurück in die Schweizer Alpen führt Leo Braun, der mit grossformatigen Landschaften und eindrucksvollen Porträts die Spannung zwischen Ruhe und Ausdruck erkundet.
Andrea Schweizer schliesslich widmet sich Gesichtern und Körpern – Menschen in Bewegung, im Zweifel, in Stärke. Ihre Arbeiten fordern zum Mitdenken auf und zeigen, dass Unschärfe manchmal ehrlicher ist als Vollkommenheit, so Zinta Okle.

Bild: Katinka Graf

In ihrer Ansprache hob Zinta hervor, dass die Ausstellung mehr sei als eine Sammlung von Werken: Sie sei ein Spiegel der Gesellschaft, in dem sich Vielfalt, Neugier und gemeinsames Schaffen widerspiegeln. Die Galerie am Gleis werde damit zu einem Ort, an dem Kunst nicht verwaltet, sondern gelebt wird.

Mit dieser zweiten Mitgliederausstellung setzt die Galerie am Gleis ihre erfolgreiche Reihe fort. Ab dem kommenden Jahr ist zudem ein Werkdiskurs exklusiv für Mitglieder geplant – eine Plattform für Austausch, Feedback und gemeinsames Lernen.

Die Ausstellung "WIR – die zweite Mitgliederausstellung, Teil 2" ist noch bis zum 16. November in der Galerie am Gleis in Uzwil zu sehen.