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Gast-Kommentar
Kanton SG
01.01.2025

Krankenkassenprämien steigen weiter: "Das müssen wir ändern!"

Bild: zVg.
Yves Beutler, Präsident der FDP Regionalpartei Wil-Untertoggenburg und Uzwiler Gemeinderat, nimmt in seiner Kolumne "pro Mittelstand" Stellung zur Entwicklung und Finanzierung der überproportional steigenden Gesundheitskosten:

Die Krankenkassenprämien steigen auch 2026, im Kanton St.Gallen um durchschnittlich 3.7%. Für viele Familien längst eine Belastung, die an die Schmerzgrenze geht. Seit Einführung der obligatorischen Krankenversicherung 1996 ist die mittlere Krankenkassenprämie im Kanton St.Gallen somit um mehr als 200% angestiegen. Innovation kostet, sorgt für Gesundheit und ermöglicht uns das Älterwerden. Dass sich die Entwicklung der Prämien aber von der Lohnentwicklung entkoppelt hat, muss uns beunruhigen. 

Natürlich haben Prämienzahler gewisse Möglichkeiten: Kasse wechseln, Franchise anpassen oder verantwortungsbewusst zum Arzt gehen. Doch das sind Detailkorrekturen, am eigentlichen Problem ändert sich dadurch nichts.

Seit Jahrzehnten verweigert sich die Politik echten Reformen. Stattdessen verliert sie sich in populistischen Debatten über Einheitskassen, einkommensabhängige Prämien oder Managerlöhne. Keine Lösung, dafür mehr Bürokratie oder höhere Verwaltungs- und Behandlungskosten.

Was es braucht:

  • Wettbewerb statt Einheitslösungen, damit weg vom bundesrätlichen Tarifdiktat, hin zu mehr Wettbewerb zwischen Leistungserbringer und Krankenkasse sowie neuen Versicherungsmodellen.
  • Kostentransparenz, damit Patientinnen und Patienten wissen, was Behandlungen kosten und Vergleiche möglich werden.
  • Digitale Prozesse, um Doppelspurigkeiten und Verwaltungskosten zu reduzieren.
  • Eigenverantwortung, damit Prävention belohnt und unnötige Konsultationen vermieden werden.
  • Politische Ehrlichkeit, damit die Interessen der Prämienzahler zuoberst stehen.
  • Bezahlung nach Resultaten statt nach Konsultationen, um nachhaltige Therapien zu fördern und die Mengenausweitung zu bremsen.
  • Regionale Spitalplanung, damit kantonsübergreifend gedacht und Ressourcen sinnvoll gebündelt werden.

Wenn wir das Gesundheitssystem in die Zukunft führen und den Mittelstand entlasten wollen, müssen wir jetzt handeln!

Kolumne "Yves Beutler - pro Mittelstand"