Nach der Begrüssung durch Lukas Gemperli, Leiter Kundenberatung, war man schnell beim Thema: Die Digitalisierung des Bankwesens ist kein Zukunftsthema mehr – sie prägt unseren Alltag längst. Smartphone und PC sind zum wichtigen Hilfsmittel für Bankdienstleistungen von 2,1 Millionen Raiffeisenkunden geworden. Und gerade weil Banking so nah und jederzeit verfügbar ist, braucht es auch mehr Wachsamkeit. Der Komfort, jederzeit aufs eigene Konto zuzugreifen, darf nicht zur Sorglosigkeit verleiten.
Technische Lösungen bieten Sicherheit, Mensch bleibt Schwachstelle
Das Fachreferat von Göksel Gürgen und Alessandro Stella, beide von Raiffeisen Schweiz, zeigte auf, wie schnell aus einer harmlosen E-Mail ein finanzieller Schaden entstehen kann. Die Experten präsentierten aktuelle Zahlen und Szenarien: In Spitzenzeiten über eine Million Zugriffe täglich auf E-Banking-Plattformen der Schweiz, 236 Milliarden Franken Zahlungsvolumen im Jahr 2024 – und jede achteinhalb Minuten ein gemeldeter Cybervorfall. Hinter all diesen Zahlen steckt ein Wettrennen: zwischen Technik und Täuschung, zwischen Schutzmechanismen und menschlichem Verhalten. Die grosse Schwachstelle ist nicht das System – es ist der Mensch. „Das beste Schloss nützt nichts, wenn die Türe offensteht“, so einer der Referenten. Gemeint ist: Selbst mit modernster Verschlüsselung bleibt das System angreifbar, wenn Passwörter weitergegeben, Links unbedacht geklickt oder Geräte nicht geschützt werden.
Sicheres Verhalten gehört zur persönlichen Verantwortung
Danach folgte der spannende und bedrückende Teil zugleich: Beispiele zeigten, wie einfach Malware einen ganzen Konzern, aber auch ein kleines KMU lahmlegen kann. Das Beispiel des Logistikunternehmens Maersk – mit einem Schaden von um die 300 Mio. Euro – machte deutlich, wie verheerend eine Cyberattacke wirkt, wenn zentrale Systeme betroffen sind und man über mehrere Wochen nicht mehr arbeiten kann. Es wurde klar: Das ist kein Thema nur für Technikabteilungen – es betrifft jede und jeden. Denn in der digitalisierten Welt hängt Sicherheit letztendlich vom Verhalten des Einzelnen ab. Gleichzeitig wurde betont, wie viele Chancen digitale Lösungen bieten – vorausgesetzt, sie werden kompetent genutzt.
Vorteile für Raiffeisenkunden dank RFDS
Vorteile geniessen gemäss den beiden Referenten die Raiffeisen-Kunden dank des neuen, einzigartigen "Raiffeisen Fraud Detection Systems", das regelbasiert und mit KI-Unterstützung Anomalien bei Zahlungen erkennt und verdächtige Zahlungen in Sekundenbruchteilen stoppt - eine Eigenentwicklung der Raiffeisen Schweiz.
Spannende Fragen - Aufklärung gegen Angstkultur
In der offenen Fragerunde wurde klar: Die Teilnehmenden bewegten ganz konkrete Alltagssituationen – von der Notwendigkeit der Softwareupdates auf den genutzten Geräten, über die Wichtigkeit der direkten Eingabe von "raiffeisen.ch" im Browser bis zu Fragen rund um Passwortsicherheit und den Nutzen von Passwortmanagern. Die Antworten der Fachleute waren praxisnah und verständlich (siehe Textbox).
Beim anschliessenden Apéro nutzten zahlreiche Gäste die Gelegenheit zum Austausch mit den Experten und dem Bankteam. Die Raiffeisenbank Regio Uzwil setzte mit diesem Anlass ein starkes Zeichen für einen aufgeklärten, souveränen Umgang mit digitalen Finanzdienstleistungen.