Gemeinde Uzwil:
Bei verschiedenen Gemeinden wird die Luft dünner, mögliche Steuererhöhungen sind Teil der Kommunikation, auch in der Region. Uzwil schaut positiv in die Zukunft. Verschiedene Entwicklungen gehen in die richtige Richtung, Uzwil prosperiert. Das bringt auch Verpflichtungen mit.
Die Einschätzung
Uzwil durchlebt eine dynamische Phase. Neuer Wohnraum entsteht, weitgehend durch innere Verdichtungen und durchs Schliessen von Baulücken in der Siedlung. Die Einwohnerzahl entwickelt sich, die Steuerkraft steigt, im Gleichschritt die Schülerzahlen, die Geschäftsvorfälle und oft ihre Komplexität. Gleichzeitig steigen in den nächsten Jahren die Belastungen für Abschreibungen stark an. Einerseits systembedingt, weil mit der Umstellung aufs Rechnungsmodell der St. Galler Gemeinden eine kurzfristige Entlastung bei den Abschreibungen entstand, die nun Jahr für Jahr Mehrbelastungen weicht. Anderseits, weil die notwendigen Investitionen insbesondere in neuen Schulraum die Abschreibungsquoten – und damit die Belastungen im Haushalt – deutlich erhöhen. Ab 2029 wird der Abschreibungsaufwand um rund 2 Mio. Franken oder rund sechs Steuerprozente jährlich ansteigen. Das mahnt zur Vorsicht.
Steuern gesunken
Die Senkung des Steuerfusses aufs 2024 um fünf auf 122 Prozentpunkte reiht sich ein in die Entwicklung der letzten Jahre. Der Uzwiler Steuerfuss liegt 2024 mehr als 20 Prozentpunkte tiefer als noch vor zehn Jahren. Der Rat hat eine mögliche weitere Steuerfuss-Senkung aufs 2025 geprüft, sie scheint aber wegen der spürbaren Belastungen am Horizont nicht verträglich. Gleichzeitig fielen – so die langjährige Erfahrung – die Rechnungsabschlüsse in der Tendenz besser aus als erwartet. Die Dynamik im Haushalt erfordert eine sehr sorgfältige Finanzpolitik. Der Rat beurteilt die Situation von Budget zu Budget neu. Mit dem Rechnungsabschluss Ende 2024 werden robuste Informationen vorliegen, wie der Haushalt die spürbare Steuersenkung verkraftet hat.