Von Ernst Inauen
Zuckenriet findet in einer Schenkungsurkunde des Klosters St.Gallen von 782 erstmals Erwähnung. Ein gewisser Roadpertus schenkte die Hälfte seines Besitzes, nämlich sein in Zuckinreod gelegenes Land dem Kloster zu Eigentum, mit der Verpflichtung zu jährlichen Zinsen in Form von Bier, Brot und drei im Volksmund so genannte Schloss wurde um 1474 auf den Grundmauern einer ursprünglichen Burg aus früheren Jahrhunderten erstellt. Diese fiel einem Brand zum Opfer, wie wissenschaftliche Untersuchungen von Brandschichten ergaben. Die 1216 erstmals urkundlich als Adelssitz erwähnte Burg war im Besitz von äbtischen Ministeralien aus dem niedrigen Adel, welche die niedere Gerichtsbarkeit auszuüben hatten. So sind gemäss Überlieferungen die Namen Rosenberg, Landenberg, Muntprat von Spiegelberg und Giel als Verwalter bekannt. Die damalige Burg und das spätere Schloss waren nicht nur ein Wohnhaus, sondern auch ein Zehnthaus, in dem im untersten Stockwerk feuchtigkeits-unempfindliche und im grossen Dachgeschoss trocken zu lagernde Waren aufbewahrt wurden. Im ersten und zweiten Obergeschoss befanden sich die Wohnungen der jeweiligen Besitzer.