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Oberuzwil
25.11.2025
25.11.2025 14:04 Uhr

KI-Update und Aufruf an die Firmen, mit KI zu experimentieren

Unternehmeranlass Oberuzwil am 24. November 2025: Co-Referat der Computerwissenschaftler Jan Grau und Marc Grau. Bild: jg
Die Gemeinde Oberuzwil lud auch 2025 zum traditionellen Unternehmeranlass ein und bot den lokalen Unternehmerinnen und Unternehmern erneut eine Plattform für Wissenstransfer, Austausch und Vernetzung. Im Mittelpunkt standen die Chancen und Herausforderungen rund um künstliche Intelligenz (KI) und deren Bedeutung für Unternehmen. Die klare Empfehlung der Referenten: Wer erfolgreich bleiben will, sollte heute mit KI-Tools testen, Erfahrungen sammeln und die rasanten Entwicklungen genau beobachten.

Eröffnet wurde der Anlass von Gemeinderat Rolf Raschle, Präsident der Oberuzwiler Wirtschaftskommission. Er begrüsste die zahlreich erschienenen Unternehmerinnen und Unternehmer und betonte die Bedeutung der lokalen Wirtschaft für die Gemeinde: «Wir möchten Sie mit diesem Anlass nicht nur informieren, sondern auch inspirieren und vernetzen. Die wirtschaftlichen Entwicklungen schreiten schnell voran – gerade jetzt sind Austausch und Orientierung besonders wertvoll.»

Referenten aus der Region

Die beiden in Züberwangen aufgewachsenen Brüder und Computerwissenschaftler Jan Grau (Forscher und Doktorand an der EMPA, M. Sc. Computer Science HSG) und Marc Grau (Forscher und Doktorand Information Systems HSG, M. Sc. Computer Science) hielten ein praxisorientiertes Co-Referat über den Einsatz von KI in Unternehmen, die Funktionsweise moderner KI-Systeme und die erwarteten grossen Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft.

  • Das spannende KI-Referat stiess bei den über 70 Teilnehmenden auf grosses Interesse. Bild: jg
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  • Das spannende KI-Referat stiess bei den über 70 Teilnehmenden auf grosses Interesse. Bild: jg
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Inhalte des Co-Referats

1. Bedeutung von KI für Unternehmertum und Gesellschaft

KI werde laut beiden Referenten zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor für Unternehmen – unabhängig von Grösse und Branche. Sie beeinflusse:

  • Produktivität, Prozesse und Kundenbeziehungen
  • strategische Entscheidungen 
  • gesellschaftliche Strukturen und Bildungsprozesse
  • Kommunikation und Informationsflüsse

Viele Teilnehmende bestätigten, bereits KI-Tools wie ChatGPT im Alltag zu nutzen – vor allem für Texte, Recherchen und Ideenfindungen.
Trotzdem: Gemäss Studien, welche die Experten erwähnten, setzen erst rund 11 % der Unternehmen KI erfolgreich operativ ein - über Tests hinaus. Daraus ergebe sich ein enorm grosses, weitgehend unerschlossenes Potenzial.

2. Wie KI funktioniert – verständlich erklärt

Anhand von Beispielen wie ChatGPT erklärten die Referenten:

  • wie moderne Modelle trainiert werden
  • wie sie Muster erkennen und Antworten generieren
  • wie Wahrscheinlichkeiten und Datenstrukturen miteinander verzahnt sind
  • warum KI-Systeme effizient Aufgaben analysieren und aufbereiten können

Diese Einblicke machten klar, weshalb KI heute auch für KMU schnell Mehrwert schaffen kann.

3. Einsatz von KI und KI-Agenten in Unternehmen

Die Referenten zeigten konkrete Einsatzbereiche. Besonders eindrücklich waren Beispiele aus der Forschung, etwa im Bereich Kundenreklamationen: KI kann Fälle analysieren, priorisieren und Mitarbeitende bei der Formulierung von Antworten unterstützen – mit dem Potenzial, Zeit zu sparen, die Kundenzufriedenheit zu steigern und die Mitarbeiter von Stress zu schützen.

4. Chancen, Herausforderungen und Risiken

Neben den Möglichkeiten kamen auch Herausforderungen zur Sprache:

  • Datenschutz und Datensicherheit
  • Qualität der verwendeten Daten
  • Risiken durch fehlerhafte oder halluzinierte KI-Ausgaben
  • Verantwortungsfragen und Governance
  • Abhängigkeiten von globalen Technologieanbietern

5. Empfehlungen an die Unternehmerinnen, Unternehmer und Führungskräfte

Die Referenten schlossen mit folgenden Empfehlungen:

  • Jetzt mit KI-Tools experimentieren
  • kleine Pilotanwendungen starten
  • laufend beobachten, was funktioniert und was nicht
  • Mitarbeitende einbeziehen und befähigen
  • technologische Entwicklungen eng verfolgen
«KI bietet enorme Chancen – aber man muss beginnen, um davon zu profitieren.»
Jan Grau und Marc Grau, Computerwissenschaftler.
  • Bevor er zum Apéro überleitete, dankte Rolf Raschle, Präsident der Wirtschaftskommission und OK-Chef des Unternehmeranlasses, den beiden Referenten. Bild: jg
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  • Im Bild, von rechts: Gemeindepräsident Andreas Eisenring, Gemeinderat Rolf Raschle, Marc Grau und Jan Grau. Bild: jg
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Vernetzung, Austausch und reichhaltiger Apéro

Im zweiten Teil des Abends erwartete die Gäste ein reichhaltiger Apéro, der zum Verweilen, Diskutieren und Vernetzen einlud. In entspannter Atmosphäre wurden Ideen ausgetauscht, auch konkrete KI-Anwendungsmöglichkeiten besprochen und neue Kontakte geknüpft.

  • Auch der zweite Teil des Unternehmeranlasses wurde sehr geschätzt und für den Austausch und die Vernetzung genutzt. Bild: jg
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  • Auch der zweite Teil des Unternehmeranlasses wurde sehr geschätzt und für den Austausch und die Vernetzung genutzt. Bild: jg
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  • Auch der zweite Teil des Unternehmeranlasses wurde sehr geschätzt und für den Austausch und die Vernetzung genutzt. Bild: jg
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  • Auch der zweite Teil des Unternehmeranlasses wurde sehr geschätzt und für den Austausch und die Vernetzung genutzt. Bild: jg
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  • Auch der zweite Teil des Unternehmeranlasses wurde sehr geschätzt und für den Austausch und die Vernetzung genutzt. Bild: jg
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Grosses Interesse an Zukunftsthemen

Der Oberuzwiler Unternehmeranlass 2025 zeigte, wie wichtig der Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gemeinde ist. Die hohe Präsenz von Unternehmerinnen, Unternehmern und Führungskräften unterstreicht das grosse Interesse an Zukunftsthemen.

Jürg Grau
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