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17.11.2025

Kunstrad Uzwil: Letztes Kapitel einer langjährigen Kunstrad-Rivalität

Bild: Michelle Haas
Mit dem Weltcupfinale im Kunstradfahren, das am Samstag 15. November im deutschen Öschelbronn stattfand, ist auch die langjährige Rivalität zwischen dem 4er Elite Uzwil und dem 4er Elite Mainz-Ebersheim zu Ende gegangen.

Seit 2019 duellierten sich die beiden Mannschaften auf internationalem Parkett. Mit dem Karriereende von Sarah Manser und Stefanie Haas, sowie der Neuformation von Selina Niedermann und Valerie Unternährer mit Rhea und Geraldine, endet dieses prägende Duell nun.

Zum ersten Mal aufmerksam geworden auf die spätere Dauerkonkurrenz waren die Uzwilerinnen am Länderkampf 2019, als sie zum ersten Mal gegen Mainz-Ebersheim antraten. An der Juniorinnen-EM – damals noch mit Tina statt Sarah – zeigten die Uzwilerinnen eindrucksvoll, dass sie mental stark sind und auf den Punkt liefern können. Mit einer starken Vorlage setzten sie Mainz unter Druck, das nicht kontern konnte, und holten den Europameistertitel verdient nach Hause. Direkt danach formierte sich das Uzwiler Team neu: Sarah rückte für Tina nach, und fortan lieferten sich die beiden Formationen an den vier jährlichen Weltcups regelmässig hochkarätige Duelle. Gegenseitig pushten sie sich zu immer höherem Niveau. Der nächste grosse Vergleich folgte erst 2022 an der Elite-EM, wo Mainz die Nase vorn hatte. An der WM 2024 gelang Uzwil jedoch die Revanche. Und auch vor einer Woche entschieden die Ostschweizerinnen ein extrem knappes, spannungsreiches Finale für sich.

Das grosse Ziel der Uzwilerinnen war jedoch der Gesamtweltcupsieg – der letzte noch fehlende Titel für ein vollständiges Palmares. Alle Mannschaften zeigten am Finale starke Leistungen. Mainz-Ebersheim legte vor und setzte die Messlatte hoch. Uzwil liess sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und fuhr eine ebenfalls sehr schöne letzte Kür in dieser Formation. Am Ende fehlten lediglich 0.3 Punkte; der Traum vom Gesamtweltcupsieg platzte damit denkbar knapp. Die Trainerin Caroline Haas erklärte nach dem Wettkampf: „Das Glück war heute leider nicht auf der Seite der Uzwilerinnen.“ Trotzdem konnten sich die Uzwilerinnen das UCI-Ranking sichern. Auf dem dritten Rang im Gesamtweltcup platzierte sich der 4er Luzern, der nach diesem Wettkampf ebenfalls vom aktiven Kunstradsport zurücktritt.

Begleitet wurden Sarah, Selina, Stefanie und Valerie all die Jahre vom Trainerinnen-Duo Caroline und Michelle Haas, das die Sportlerinnen teilweise seit deren Anfängen trainiert hat. Nach dem Wettkampf sagte Michelle: „Wir sind unendlich stolz auf das, was wir mit dieser Mannschaft erleben und erreichen durften.“ Das gemeinsame Palmares kann sich sehen lassen: zwei Weltmeistertitel, Weltrekord, Schweizerrekord, Vize-Europameisterinnen, vier Schweizer Meistertitel.

Nun beginnt für alle ein neues Kapitel. Während Sarah das Kunstrad an den Nagel hängt und sich auf Reisen begibt, wird Stefanie weiterhin als Trainerin in der Halle anzutreffen sein. Für Selina und Valerie ist die aktive Kunstradkarriere noch nicht vorbei. Für die nächste Saison formieren sie sich neu mit Rhea und Geraldine mit dem klaren Ziel, wieder anzugreifen.

Michelle Haas
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