Im Jahre 821 wird der Schwänberg als «Suweinperac» in einer Urkunde des Klosters St.Gallen erstmals erwähnt, was gleichzeitig die erste Nennung eines Ortsnamens im Appenzellerland überhaupt ist. Der Weiler ist bis heute etwas Aussergewöhnliches und sein Ortsbild ist von nationaler Bedeutung. Im Schwänberg finden sich ganz unterschiedliche Bautypen und Konstruktionsarten – vom typischen Holzstrickbau über Steinbauten bis hin zum Riegelwerk.
Schwänberg – erste erwähnte Siedlung im Appenzellerland


Entwicklung des Schwänbergs
Nach den Appenzeller Freiheitskriegen entwickelte sich der Schwänberg zu einem angesehenen «Prominentenwohnviertel»: Anfang des 17. Jahrhunderts liessen wohlhabende Herisauer Familien, die ihr Vermögen durch Handel, Handwerk oder den Solddienst erworben hatten, repräsentative Häuser errichten. Nach 1700 verlor die abgelegene Siedlung jedoch allmählich an Bedeutung. Ab etwa 1830 sorgte die aufkommende Plattstichweberei erneut für wirtschaftlichen Aufschwung und neue Bautätigkeit. Doch mit dem endgültigen Niedergang der textilen Heimindustrie um 1920 wandelte sich der Schwänberg zunehmend in ein rein landwirtschaftlich geprägtes Gebiet. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts leitete der Zuzug junger Menschen eine neue Phase ein, in der alte Gebäude wiederbelebt wurden.
«Altes Rathaus» Schwänberg
Dank privater Initiative, grosszügiger Zuwendungen der Metrohm-Stiftung und der Bertold-Suhner-Stiftung sowie Beiträgen von Bund, Kanton, Gemeinde und Privaten konnte das «Alte Rathaus» gekauft und in den Jahren 1993 bis 1995 restauriert werden. Eigentümerin ist die 1990 gegründete Schwänberg-Stiftung. Es steht unter Bundesschutz. Das Gebäude diente übrigens – entgegen seinem Namen – gar nie als Rathaus. Der herrschaftliche Riegelbau wurde zwischen 1627 und 1630 erbaut. Trotz vielfältiger Nutzungen über die Jahrhunderte blieben viele wertvolle Elemente erhalten. Alte Appenzeller Möbel und historische Schaustücke verleihen dem Haus eine ganz besondere Note. Die Ausstellung und die historisch bedeutsamen Räume des «Alten Rathauses» stehen jeden ersten Sonntag im Monat von 14:00 bis 16:00 Uhr zur freien Besichtigung offen.