Die Gemeinde Jonschwil musste im Jahr 2024 einen operativen Aufwandüberschuss von CHF 2'163'021.01 verbuchen. Hauptursache sind rückläufige Steuereinnahmen: Statt der prognostizierten Zunahme der einfachen Steuer um 1,1 Prozent kam es zu einem Rückgang von 0,69 Prozent. Insgesamt lagen die Steuererträge rund CHF 440'000 unter dem budgetierten Wert.
Zudem führte die geringe Bautätigkeit zu niedrigeren Einnahmen aus Handänderungen und obwohl die Kosten für stationäre Pflege um CHF 170'000 zurückgingen, stiegen die Aufwendungen für die ambulante Pflege (Spitex) um CHF 80'000. Ob sich dieser Trend fortsetzt, bleibt ungewiss. Insgesamt konnte die Gemeinde auf der Ausgabenseite zwar unter Budget abschliessen, dennoch lag das operative Ergebnis um CHF 201'121 schlechter als erwartet. Das Budget 2025 prognostiziert erneut einen Verlust von CHF 1'889'400. Besonders im Schulbereich belasten steigende Kosten für Schuldgelder und Sonderpädagogik das Budget.
Steuererhöhungen geplant
Die Steuereinnahmen sind optimistisch mit einem Anstieg von 1,8 Prozent kalkuliert. Sollte diese Erwartung nicht eintreten, könnte sogar eine zusätzliche Steuererhöhung notwendig werden. Bereits jetzt beantragt der Gemeinderat eine erste Steuererhöhung um 5 Prozentpunkte auf insgesamt 122 Prozentpunkte. Auch der Grundsteuersatz soll von aktuell 0,6 auf 0,8 Prozent angehoben werden, was sowohl natürliche als auch juristische Personen belasten würde. Kritische Stimmen dazu blieben vereinzelt.
Verkehrssicherheit und Fernwärme im Fokus
Der Polittreff bietet zudem die Möglichkeit, aktuelle Projekte und Vorhaben mit der Bevölkerung zu diskutieren. Der Gemeindepräsident Philipp Egger nutzte diese Chance und stellte wichtige Themen den interessierten Anwesenden vor. So steht die Sanierung der Steinacker- und Unterdorfstrasse an, die besonders den Veloweg und damit den Schulweg sicherer gestalten soll. Weiter stiess das Thema Fernwärme für Jonschwil und Schwarzenbach auf Interesse. Philipp Egger wies darauf hin, dass die Verlegung der Zuleitungen eine rund zweijährige Bauzeit notwendig macht, was im gesamten Gemeindegebiet zu zahlreichen Baustellen führen wird.
Komplexe Herausforderungen bei Zonenplanung
Schliesslich wurde der Entwurf des neuen kommunalen Richtplans präsentiert, der ab dem 21. März bis Ende Mai 2025 zur Mitwirkung aufliegt. Geplant sind unter anderem zwei mögliche Einzonungen am Regenberg sowie eine Zentrumsentwicklung entlang der Poststrasse Süd. Besonders die mögliche Aussiedlung der Käserei Hardegger in den Steinacker wäre eine grosse Chance für das Zentrum von Jonschwil, stellt aber eine komplexe Herausforderung dar. Der der neue Standort im Aussiedlungsgebiet kollidiert mit dem Schiebenstand. Alle möglichen Umzonungsideen sind aufgrund verschiedener Schwierigkeiten komplex und die Chance auf deren Umsetzung sehr ungewiss. Die Bevölkerung wird zur aktiven Mitwirkung aufgerufen unter mitwirken.jonschwil.ch.