Die so eingesparte CO2-Menge entspricht ungefähr 1'500 Tonnen CO2 – oder umgerechnet 5’600 Mallorca Flügen. Durch die Kooperation in der Mobilitätsallianz Ostschweiz ist es Bühler gelungen, das Engagement für nachhaltige Innovation auf die eigene Firmenmobilität anzuwenden.
Bessere ÖV-Anbindung für meisten Mitarbeitenden
Das rundum neue Mobilitätskonzept beruht auf einer durch die Klima-Innovationsschmiede 42hacks durchgeführten KI-gestützten Datenanalyse des durch Bühler verursachten Pendlerverkehrs. Die Daten zeigen für jede einzelne Pendelstrecke auf, wie gut deren ÖV-Anbindung ist. Die Erhebung ergab, dass derzeit nur etwa 30 Prozent der rund 3’000 Bühler-Mitarbeitenden in Uzwil ohne viel Umsteigen und etwa gleich schnell wie mit dem Auto mit dem ÖV anreisen können. In mehreren Workshops mit 42hacks, Bühler-Mitarbeitenden sowie den Partnern aus Politik und dem Tarifverbund OSTWIND wurden Massnahmen ausgearbeitet, die fast 80 Prozent der Mitarbeitenden eine gute ÖV-Alternative zur Autoanfahrt bieten.
Nachhaltig und sehr flexibel zugleich
«Wir haben schon vor zehn Jahren Lösungen gesucht, was wir in dieser Hinsicht machen könnten. Und sind jetzt froh, dass wir diese Möglichkeit nun nutzen konnten», so Christof Oswald, Head of Human Resources Switzerland, bei Bühler. Doch was bietet die Bühler AG ihren Mitarbeitenden ab dem 1. September 2024 genau an? In der 2. Klasse können Mitarbeitende für 365 Franken ein sehr günstiges Kombiangebot erwerben – wenn sie dafür auf ihren Parkplatz bei der Bühler AG verzichten. Wer dies tut, bekommt ein Halbtax-Abo, ein Jahresabonnement für alle Zonen des jeweiligen Wohnort-Tarifverbunds (Ostwind oder Z-Pass) sowie ein zusätzliches Guthaben für ÖV-Reisen, das über den regulären Geltungsbereich des Abos hinausgeht. «Wir geben dreimal mehr für unsere Mitarbeitenden aus als vorher, als wir ihnen einfach ein Halbtax-Abo bezahlten», so Oswald. Das 2.Klasse-Abo besitzt einen realen Gegenwert von 3200 Franken, das um 1000 Franken teurere 1-Klass-Abo einen solchen von 4000 Franken. Trotzdem müssen so «umgestiegene» Autofahrer auch in Zukunft nicht auf ein Höchstmass an Flexibilität verzichten. Wer ein Abo besitzt und trotzdem mal mit dem Auto zur Arbeit kommt, muss dann zehn Franken Parkgebühr für den Tag bezahlen.
Scooter, Velos und Shuttle-Busse
Auch die Anbindung an die «letzte Meile» - also vom Bahnhof Uzwil bis zur Firma Bühler – sollte zukünftig reibungslos funktionieren. Denn die Gemeinde Uzwil führte zehn Stationen mit Scootern und Velos des Shared Mobility Anbieters TIER ein. «Wir werden von der Gemeinde aus fürs Erste 30 bis 50 «Tier»-E-Scooter sowie E-Bikes am Bahnhof zur Verfügung stellen», so Uzwils Gemeindepräsident Lukas Keel. Zwar mache ihm das Einsammeln der E-Scooter schon ein wenig Bauchweh, aber im Sinne eines umweltfreundlichen Anreiseangebots sei dies eine «sehr gute Sache», so Lukas Keel. Sollten auch die Uzwiler Berufsschüler auf das Angebot vermehrt zurückgreifen, so wäre es denkbar, dass «wir das E-Scooter-Angebot ausweiten», so Lukas Keel. Ab Juni führt die Gemeinde Uzwil zehn Stationen mit Scootern und Velos des Shared Mobility Anbieters TIER ein. Zwei Stationen werden dank der Zusammenarbeit direkt am Bahnhof und beim Bühler Campus platziert. Somit kommen Mitarbeitende zukünftig zügig per Velo oder Scooter vom Bahnhof zum Standort Uzwil. Für Mitarbeitende, die im Umkreis von fünf Kilometern vom Werk wohnen, bietet sich die Anreise per Velo an. Um das Fahrradfahren zu fördern, stellt Bühler zusätzlich zu den TIER-Angeboten Leihräder der multimodalen Mobilitätsplattform Urban Connect sowie sichere Abstell- und Servicestationen für Velos auf dem Firmencampus zur Verfügung.
Und zu guter Letzt plant Bühler mit der Gemeinde Uzwil und dem Kanton St. Gallen einen Bühler-Shuttle-Bus in einer Pilotphase zu testen. Mitarbeitende aus dem Umfeld bis zu acht Kilometer Entfernung können den Shuttle über eine App buchen und werden von einem der zwei kleinen Busse zu Hause abgeholt und nach Arbeitsende wieder zurückgebracht.