Bei einer neuen Dringlichkeitssitzung des Politbüros der herrschenden Arbeiterpartei ordnete Machthaber Kim Jong Un den Berichten zufolge an, das Militär solle bei der Verteilung von Medikamenten helfen. Der Einsatz soll demnach jedoch zunächst auf die Hauptstadt Pjöngjang beschränkt sein.
Kim habe die zuständigen Stellen dafür gerügt, bisher keine ausreichende Versorgung mit medizinischen Mitteln zu gewährleisten, hiess es. Er habe sich unter anderem darüber informiert, welche fiebersenkenden und antibiotischen Mittel die Apotheken der Stadt vorrätig hätten und ob diese auch rund um die Uhr geöffnet seien.
Wie viele der gemeldeten Fieber-Fälle tatsächlich auf eine Corona-Erkrankung zurückzuführen sind, blieb weiter unklar. Experten vermuten, dass Nordkorea nicht über die Kapazitäten verfügt, um Massentests durchzuführen. Nordkorea hatte am vergangenen Donnerstag zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie vor mehr als zwei Jahren offiziell Infektionen mit dem Krankheitserreger bestätigt. Das Land hatte lange behauptet, coronafrei zu sein. Die Angaben stiessen im Ausland jedoch auf Skepsis.