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Schweiz/Ausland
30.04.2022

Ausnahmezustand wegen Gewalt in Ecuador

dpatopbilder - ARCHIV - Polizisten laufen im November 2021 ̧ber das Dach eines Gef‰ngnisses in Guayaquil, nachdem dort Unruhen ausbrachen. Ecuadors Pr‰sident Guillermo Lasso hat wegen der zunehmenden Gewalt den Ausnahmezustand in... Bild: Keystone/AP/Jose Sanchez
Ecuador – Ecuadors Präsident Guillermo Lasso hat wegen der zunehmenden Gewalt den Ausnahmezustand in drei Provinzen des südamerikanischen Landes ausgerufen. Die Massnahme gilt seit Samstag für die Provinzen Guayas, Manabí und Esmeraldas, wie Lasso auf Twitter schrieb. Er kündigte eine "umfassende koordinierte Aktion" zwischen der Polizei und den Streitkräften mit insgesamt 9000 Sicherheitskräften in den drei Provinzen an. Zudem gelte in einigen Gemeinden der Küstenregion für 60 Tage eine Ausgangssperre von 23 Uhr bis 5 Uhr.

"Die Ankündigung kommt in einem schwierigen Moment für diese Provinzen, besonders in Guayas", schrieb die ecuadorianische Zeitung "El Universo". Dort habe es in den vergangenen Tagen Explosionen ausserhalb des Gefängnisses und Bombendrohungen in Justizgebäuden gegeben.

In einem Gefängnis in der Nähe der Hafenstadt Guayaquil waren bei blutigen Bandenkämpfen im September 118 Menschen ums Leben gekommen. Es war das bislang schwerste Massaker im ecuadorianischen Strafvollzug. Präsident Lasso verhängte damals für 60 Tage den Ausnahmezustand über den Strafvollzug im ganzen Land.

Die Gefängnisse in Ecuador sind wie auch andernorts in Lateinamerika überfüllt. Viele Strafanstalten werden von Gangs kontrolliert. Zahlreiche inhaftierte Bosse steuern die Geschäfte ihrer kriminellen Organisationen aus dem Gefängnis heraus. "Der Feind ist der Drogenhandel", sagte der Gouverneur der Provinz Guayas, Pablo Arosemena.

Keystone-SDA