Trotz Krise Steuersenkung
Das allseits dominierende Thema Corona-Pandemie hat finanzielle Auswirkungen. Aber welche? Wie jedes Jahr muss bei der Finanzplanung für die nächsten fünf Jahre eine Abwägung gemacht werden: Was wirkt positiv? Was hat negative Folgen? Die Pandemie macht das Vorausschauen schwieriger als sonst. Es muss trotzdem versucht werden:
Negative Punkte:
- Es gibt steuerpflichtige natürliche und juristische Personen, die Einbussen haben (Kurzarbeit, Stellenverlust, wegbrechende Einnahmen). Das drückt auf den Steuerertrag.
- Eine länger dauernde Unsicherheit kann Investitionen/Ausgaben blockieren oder reduzieren. Das ist für die ganze Wertschöpfungskette negativ.
Unsichere Aspekte:
- Es ist offen, wann die Pandemie abklingt, wie schnell das Impfprogramm über die Bühne geht und wieviele Leute sich überhaupt impfen lassen.
- Der Kanton musste Zusatzausgaben in Millionenhöhe beschliessen. Ein Sparpaket des Kantons, das sich auf die Gemeinden auswirkt, ist nicht auszuschliessen. Immerhin: Der Kanton erhält eine rekordhohe Summe aus den Ausschüttungen der Nationalbank.
- Auch wenn der Start der Corona-Impfungen nur langsam abläuft, darf doch gehofft werden, dass die Pandemie in einigen Monaten abklingt. Zu diesem Zeitpunkt könnte eine starke Erholung der Wirtschaft einsetzen.
Positive Punkte:
- In den Jahren 2021 und 2022 ist dank grösseren Neubauten mit mehr Neuzuzügern zu rechnen, was die Steuerkraft der Gemeinde erhöht.
- Einige Betriebe/Branchen leiden stark (Gastronomie, Eventbranche usw.). Es gibt aber trotz Pandemie einige Unternehmungen in unserer Gemeinde mit einer positiven Entwicklung (z.B.: Lebensmittelbereich, Dienstleistungen, Baunebengewerbe usw). Es gibt Firmen, die trotz Lockdown mehr Umsatz gemacht haben.
- Das Eigenkapital-Polster der Gemeinde ist in den Jahren 2019 und 2020 stark angestiegen, sodass auch eine Durststrecke überwunden werden kann.
Zwei Reduktionen
Für die Finanzplanperiode bis 2025 ist der tiefere Steuerfuss von 125 Prozent (bisher 127 Prozent) und der reduzierte Grundsteuersatz von 0,6 Promille (bisher 0,8 Promille) einberechnet. Das Budget 2021 rechnet mit einem operativen Ergebnis von minus 849‘300 Franken. Auch in den Jahren 2022 bis 2025 werden negative Ergebnisse erwartet. Die Summe der negativen (grob geschätzten!) Ergebnisse kann den Reserven von rund 4,67 Mio. Franken gegenübergestellt werden. Per Ende 2025 hätte die Gemeinde immer noch Reserven von 1,73 Mio. Franken. Der Gemeinderat gelangte deshalb zur Überzeugung, dass die zwei Reduktionen längerfristig tragbar sind. Zudem: In einer Krise sollte die Belastung der Steuerzahler im Sinne eines anti-zyklischen Verhaltens gesenkt und nicht erhöht werden.