Über die Weihnachtstage ist am Ostschweizer Kinderspital ein Kind im Alter von 18 Monaten verstorben. Am 12. Januar 2021 konnte die Todesursache nun geklärt werden: «Die Coronavirus-Infektion hat im weiteren
Verlauf eine schwerwiegende bakterielle Infektion der Atemwege nach sich gezogen, die zum tragischen Tod des Kleinkindes geführt hat. Dies haben die Abklärungen zur Todesursache ergeben. Die Infektion mit dem Coronavirus ist somit nicht die Haupttodesursache.Verbleibende feingewebliche Untersuchungen nehmen noch einige Wochen Zeit in Anspruch», heisst es in einer Mitteilung der Staatskanzlei St.Gallen.
50 von 853 Tests waren positiv
Auf Anfrage von stgallen24 erklärte der Chefarzt der Pädiatrie, dass ein Covid-Abstrich dann bei den Kindern durchgeführt wird, die ambulant betreut werden und die BAG-Kriterien erfüllen, sowie bei den Kindern, die mit Zeichen einer Infektion am OKS hospitalisiert werden. Von 853 Corona-Tests, die am Ostschweizer Kinderspital bisher gemacht wurden, waren 50 positiv (Stand 24.12.2020).
«Alle diese Kinder, bis auf das nun tragischerweise verstorbene, hatten einen milden Krankheitsverlauf. Ins Spital aufgenommen und dort überwacht werden insbesondere Säuglinge und Kleinkinder mit Fieber. Der Grund dafür ist nicht COVID-19, sondern die Gefahr, die von anderen Infektionserregern ausgehen kann. In diesem Alter ist nämlich die Unterscheidung zwischen einer meist harmlosen viralen und einer potentiell gefährlichen bakteriellen Infektion oft erst im Verlauf möglich», so Roger Lauener.
Rolle der Kinder in der Pandemie unverändert
Auch beim verstorbenen Kind wurde im Abstrich SARS-CoV-2 nachgewiesen. Aber nicht nur das: Zusätzliche habe man im Verlauf einen weiteren Krankheitserreger gefunden.
«Es ist dem Ostschweizer Kinderspital ausserordentlich wichtig, im Interesse aller Kinder und der Öffentlichkeit zu verstehen, wie es zum tragischen Verlauf gekommen ist», so Lauener anfangs Januar. Bei den Abklärungen wurde mit internen und externen Spezialisten und Instituten zusammengearbeitet.
«Aktuell liegen keinerlei Erkenntnisse vor, die zu einer Änderung der Einschätzung der Rolle der Kinder in dieser Pandemie führen würden», erklärt der Chefarzt», sagt der Chefarzt.