Gelungene Premiere des Uzwiler "Gsundheits-Kafi"
Interessante Referate und spannende Diskussionen zur Gesundheitsversorgung - aus nationaler, kantonaler und kommunaler Sicht - standen im Mittelpunkt des ersten "Gsundheits-Kafi", welches am 31. Januar 2024 in der Thurklinik Niederuzwil durchgeführt wurden.
Der Abend hat klar gemacht, dass auf allen Stufen Anpassungen in der Gesundheitspolitik notwendig sind. Auch wenn die Schweiz im Vergleich zum Ausland gut dasteht, behindern vor allem die Menge und Komplexität der Gesetze und Regularien sowie das kleinräumige Denken eine schnelle "Heilung" des Gesundheitswesens. Auch in der Region Uzwil ist gemäss Yves Beutler die hausärztliche Grundversorgung eine Herausforderung, die noch wachsen wird. Aktuell fehlten rund fünf Hausärzte und in einigen Praxen stehe eine altersbedingte Ablösung bevor, die noch nicht geregelt sei. Diesbezüglich sollen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine der Bevölkerung dienende Entwicklung ermöglichen. Der Staat müsse das nicht selber tun, aber Unterstützung dafür bieten.
Abhilfe schaffen können gemäss Dr. Max Fischer Gesundheitszentren mit mehreren Ärzten, primär aus der Grundversorgung und ergänzt mit Spezialisten. Die Patienten würden auf diesem Weg von hoher Verfügbarkeit und kurzen Wegen profitieren. Die "Ärzte-Teams" seien - zum Vorteil der Gesamtkosten und der Prämienzahler - in der Lage, kosteneffizienter zu arbeiten, weil die Infrastruktur gemeinsam genutzt werden kann. Auch die so oft herbeigewünschte, aber bislang nur bruchstückhaft realisierte Digitalisierung wäre besser umsetzbar.
Um mehr Mediziner als Hausärzte gewinnen zu können, müssten gemäss Dr. Max Fischer auch die stark divergierenden Einkommen in der Grundversorgung und in Spezialgebieten angeglichen werden. Der monetäre Anreiz, sich zu spezialisieren, sei aktuell zu gross.
Jasmin Schams gab einen Einblick in die Pläne der Thurklinik und zeigte sich optimistisch, das dank den beschlossenen Investitionen der Thurklinik, nicht nur neue, modernste Operationssäle entstehen, sondern auch eine ideale Umgebung für ein Gesundheitszentrum mit Praxisgemeinschaft für die Region Uzwil geschaffen werde.